Amortisationszeit

amortisationszeit

Viele Hausbesitzer wollen bei einer Sanierung nur eins wissen: Ab wann zahlt sich die Investition aus?
Die Kennzahl, die darauf eine Antwort gibt, nennt man Amortisationszeit. Sie ist leicht zu berechnen – zeigt aber nicht das ganze Bild.

Was bedeutet Amortisationszeit?

Die Amortisationszeit beschreibt den Zeitraum, bis die eingesparten Energiekosten die ursprüngliche Investition ausgeglichen haben.
Ab diesem Zeitpunkt arbeitet die Maßnahme finanziell für den Eigentümer – sie spart Geld, anstatt es zu kosten.

Oft wird auch vom Break-even-Point gesprochen.

Die Grundformel

Amortisationszeit = Investitionskosten ÷ jährliche Einsparung

Beispiel:
Investition: 18.000 €
Jährliche Ersparnis: 1.800 €
Ergebnis: 10 Jahre
Nach 10 Jahren ist die Investition rechnerisch zurückverdient.

Praxisbeispiele

  • Gasbrennwertheizung (ohne Förderung)
    Investition: 14.000 € – Einsparung: 600 €/Jahr – Rückfluss: ca. 23 Jahre
  • Wärmepumpe (mit Förderung)
    Investition nach Zuschuss: 18.000 € – Einsparung: 1.700 €/Jahr – Break-even-Point: ca. 11 Jahre
  • Fassadendämmung (ohne Förderung)
    Investition: 20.000 € – Einsparung: 800 €/Jahr – Ausgleich der Kosten: ca. 25 Jahre

Grenzen der Kennzahl

  • Lebensdauer: Eine Heizung mit 20 Jahren Lebensdauer lohnt sich nicht, wenn die Rückzahlungsdauer 23 Jahre beträgt. Eine Dämmung mit 40 Jahren Lebensdauer rechnet sich auch bei 25 Jahren.
  • Energiepreise: Steigende Kosten für Öl oder Gas verkürzen den Break-even-Point, sinkende Preise verlängern ihn.
  • Förderungen: Zuschüsse verbessern die Kalkulation, können aber durch zusätzliche Anforderungen auch höhere Anfangskosten verursachen.
  • Folgekosten: Wartung, Reparaturen oder höherer Stromverbrauch müssen berücksichtigt werden.
  • Weitere Vorteile: Wohnkomfort, Werterhalt, Klimaschutz – diese Aspekte tauchen in der Kennzahl nicht auf.

Vergleich mit derWirtschaftlichkeitsberechnung?

Die Amortisationszeit liefert eine schnelle Orientierung: Wann habe ich mein Geld wieder drin?
Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung geht tiefer. Sie berücksichtigt die gesamte Nutzungsdauer, Preissteigerungen, Variantenvergleich und auch Restwerte.

Fazit

Die Amortisationszeit ist ein nützlicher erster Indikator, um Sanierungsmaßnahmen einzuschätzen.
Sie zeigt, wie schnell sich eine Investition zurückverdient – ersetzt aber keine vollständige Wirtschaftlichkeitsberechnung.

Wer eine fundierte Entscheidung treffen möchte, kombiniert beide Ansätze: schnelle Orientierung durch die Amortisationszeit und eine detaillierte Betrachtung über die Wirtschaftlichkeitsanalyse.

Weitere Informationen zur Förderung und den rechtlichen Grundlagen finden Sie beim
BAFA,
der KfW
sowie der DENA.

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