Das Heizungsgesetz wird abgeschafft. Dieser reißerischer Titel geistert durch die Medien. Ich erkläre den aktuellen Stand zum Thema:
Also, früher hieß es ja: Wenn du eine neue Heizung einbaust, musste die mindestens 65 % erneuerbare Energien nutzen – zum Beispiel eine Wärmepumpe oder eine Hybridlösung mit Solarthermie und Gas. Das hat viele Leute ziemlich unter Druck gesetzt, vor allem Eigentümer älterer Häuser.
Jetzt, Stand April 2025, sieht es so aus:
Dieses Heizungsgesetz wird abgeschafft. Aber nicht im Sinne von: „Alles bleibt wie früher“. Sondern: Es soll ein neues, lockeres Gesetz kommen.
Was bedeutet das für dich konkret?
Du musst keine Heizung mehr einbauen, die auf 65 % erneuerbaren Energien läuft.
Du kannst wieder freier entscheiden, ob du Gas, Öl, Pellets, Wärmepumpe oder was auch immer einbauen willst.
Der Staat wird aber weiterhin Förderungen für moderne, klimafreundliche Heizungen anbieten – du wirst also belohnt, wenn du freiwillig auf etwas Saubereres umsteigst.
Die Kommunen bekommen mehr Verantwortung: Städte und Gemeinden sollen sagen, wo sie in Zukunft z.B. Fernwärme ausbauen oder andere Lösungen anbieten. Je nachdem, wo du wohnst, könnte es also lokale Vorgaben oder Förderprogramme geben.
Kurz gesagt:
Du bist erstmal raus aus diesem Zwang zu einer bestimmten Heizung. Aber: Langfristig wird das Thema Klimaschutz nicht verschwinden – neue Heizungen sollten trotzdem möglichst sparsam und zukunftssicher sein, einfach auch wegen der Energiekosten.
Stell Dir vor, Du bist Eigentümer eines Hauses, sagen wir Baujahr 1975. Deine Gasheizung ist 20 Jahre alt und du überlegst: „Was soll ich jetzt machen?“
Hier sind drei typische Wege, wie Leute in Deiner Situation reagieren könnten – je nachdem, wie sie denken:
1. „Ich will einfach schnell, günstig, unkompliziert heizen.“
→ Du könntest eine neue, effiziente Gasheizung einbauen.
Vorteil: Günstig in der Anschaffung, Handwerker wissen genau, was sie tun, wenig Umbauten nötig.
Risiko: Gaspreise könnten langfristig steigen. Und in 10-15 Jahren könnte wieder eine strengere Klimapolitik kommen, die fossile Heizungen teurer oder unattraktiver macht.
2. „Ich will was Zukunftssicheres, weil ich keine Lust auf neue Gesetze und hohe Energiekosten habe.“
→ Du schaust auf eine Wärmepumpe oder eine Hybridlösung (z.B. Gas + Solarthermie).
Vorteil: Sehr energiesparend, große Förderprogramme (staatliche Zuschüsse und zinsgünstige Kredite möglich).
Nachteil: Wärmepumpen funktionieren am besten in gut gedämmten Häusern – je nach Haus müsstest du evtl. auch in Dämmung oder neue Heizkörper investieren.
3. „Ich warte erstmal ab, bis klar ist, was die neue Regierung genau plant.“
→ Wenn deine aktuelle Heizung noch läuft, könntest du einfach abwarten.
Vorteil: Keine überstürzte Entscheidung. Du kannst später schauen, welche neuen Förderungen kommen.
Risiko: Deine alte Heizung könnte in einem ungünstigen Moment kaputtgehen (z.B. Winter) und dann musst du schnell handeln.
Mein persönlicher Tipp als Dein Energieberater:
Wenn Deine Heizung noch funktioniert, ruhig noch ein bisschen Geduld haben und beobachten, wie sich die neuen Gesetze und Förderprogramme entwickeln.
Wenn Deine Heizung wirklich alt und ineffizient ist, dann lohnt es sich, spätestens jetzt eine Modernisierung zu planen – am besten technologieoffen beraten lassen und die staatliche Förderung mitnehmen.